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Kein Schlusswort

14. September 2018 @ 18:30 - 22:00

B U C H V O R S T E L L U N G U N D G E S P R Ä C H
M I T A N T O N I A V O N D E R B E H R E N S

Es ist eines der aufwändigsten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte: Der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer_innen des NSU. Am 11. Juli 2018 wurden die Urteile verkündet.

Doch das Ende des Prozesses darf kein Ende der Aufklärungsarbeit sein, denn die bohrenden Fragen der Betroffenen blieben bislang unbeantwortet: Wie erfolgte die Auswahl der Opfer? Wie groß war das an den Morden und Anschlägen beteiligte Unterstützer_innennetzwerk? Was wussten die Sicherheitsbehörden – insbesondere der Verfassungsschutz – und warum wurde seitens des Staates nicht eingegriffen? Wie konnte der NSU überhaupt entstehen?
Viele Plädoyers der über 90 Nebenkläger_innen waren auch eine Abrechnung mit dem gebrochenen Aufklärungsversprechen der Bundeskanzlerin.

Nach der Urteilsverkündung erklären die Nebenklagevertreter_innen für ihre Mandant_innen: „Wir sind nicht nur enttäuscht, sondern auch wütend über das Urteil. Nicht nur, weil die Angeklagten Eminger und Wohlleben deutlich niedrigere Strafen erhalten haben, als es die Bundesanwaltschaft gefordert hatte. Viel schlimmer ist für die Nebenkläger_innen, dass das Urteil ein Schlussstrich sein will. Das Gericht stellt den NSU als abgeschottetes Trio dar, das bereits vor dem Untertauchen seine Entscheidungen alleine traf. Es spricht auch die Ermittlungsbehörden davon frei, dass sie Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe nach deren Untertauchen hätten finden können und müssen. Den Verfassungsschutz und die strukturell rassistischen Ermittlungen zu Lasten der Angehörigen der Opfer erwähnt es gar nicht.“

Sie fordern eine rückhaltlose Auseinandersetzung und Aufklärung und, dass es keinen keinen Schlussstrich nach dem Ende des Prozesses geben darf.

Die Anwältin Antonia von der Behrens vertrat im NSU-Prozess den Sohn des ermordeten Mehmet Kubaşık und hat vor Kurzem das Buch „Kein Schlusswort. Nazi-Terror, Sicherheitsbehörden, Unterstützernetzwerk. Plädoyers im NSU-Prozess“ herausgegeben. Im Gespräch mit ihr soll Bilanz gezogen werden. Gemeinsam möchten wir auch darüber diskutieren, wie es mit der Aufklärung im NSU-Komplex nach dem Urteil gegen die mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer_innen weitergehen kann.

Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
Eintritt: 1 bis 3 Euro

#KeinSchlussstrich

Das Projekt FAIR wird gefördert im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Foto: Protestfotografie.Frankfurt

Details

Datum:
14. September 2018
Zeit:
18:30 - 22:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstalter

Treibhaus e.V. Döbeln
Telefon
03431 / 605317
E-Mail
info@treibhaus-doebeln.de
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Veranstaltungsort

Café Courage
Bahnhofstraße 56
Döbeln, Sachsen 04720 Deutschland
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