Statement der Skate Force Döbeln des Treibhaus e.V.
Döbelner Skatehalle soll für Jobcenter-Parkplätze abgerissen werden.
Seit den späten 1990er Jahren gibt es in Döbeln eine Skateszene. Seit 2003 gab es für diese Szene einen Ort der Selbstverwirklichung. Die Skate Force Döbeln mit ihrer Halle an der Roßweiner Straße ist von Weitem sichtbar durch ein großflächiges Graffiti. Sie bot groß und klein, alt und jung eine Möglichkeit, die Rampen, die den Skaterinnen und Skatern die Welt bedeuten, zu nutzen – auch bei schlechtem Wetter, im Winter oder ohne Tageslicht.
Damit soll nun bald Schluss sein. Anfang März 2023 erfuhren wir durch den neuen Eigentümer, dass die Skatehalle abgerissen werden soll. Grund ist der Umzug des Jobcenters Mittelsachsen auf die anliegende Röschengrundstraße. 20 Jahre selbstverwaltete Subkultur werden für Parkplätze geopfert. Was für eine Schande!
Wir sind wütend und enttäuscht und wollen für einen Freiraum für junge Menschen und für Subkultur kämpfen!
Letztes Wochenende haben wir uns getroffen, um zu beratschlagen, wie es nun weitergeht. Unser Ziel ist klar: Wir wollen Freiräume erhalten und lassen uns nicht von heute auf morgen verdrängen.
Aber in jedem Fall gilt: Es soll weitergehen! An einem neuen Ort, den wir gerade finden müssen, zu neuen Bedingungen, die wir dann aushandeln müssen, mit neuen und alten Händen.
Wir werden euch über diese Kanäle weiterhin über aktuelle Entwicklungen und das nächste SFD Zukunftsplenum informieren. Es ist viel zu tun. Packen wir es an.
Sehr geehrte Damen und Herren
Es muss doch eigentlich Möglichkeiten des Denkmalschutzes wegen der Jugendsubkultur geben, die aus den Niedergang der DDR bedingten Industriebrachen, sich durch illegale Raves in den Anlagen herauskristallisiert hat. Das ist ein zeitgeschichtlich kultureller Aspekt, der erhallten werden muss. Leider ist das wohl aber auch dem Tressor in Berlin so ergangen, der ist wohl auch geschlossen und vernichtet wurden.
Es muss ja Stellen geben wo man sich da hinwenden kann, es muss ja auch Begutachtungsmöglichkeiten geben, wo man das feststellen kann.
Sieht aber schlecht aus wenn es dem Tressor in Berlin auch so ergangen ist. Da es sich um jüngere Geschichte handelt, scheint sich keiner dafür zu interessieren.
Man müsste auch bekannte Politiker und Künstler die soetwas erhallten wollen würden anschreiben und müsste sich deren Meinung anhören was die dazu sagen, ob hier ein entsprechender kultureller Wert besteht. Dies ist aber anscheinend bei der Versteigerung 2020 schon passiert.
Warum hat man sich nicht nach bestimmten Leuten umgehört die hinter dieser Kultur stehen? Warum hat man das Rohtabak und die Skaterbahn versteigert?
Man sollte sich Rat von hierzu kompetenten Beratern einholen, welche Möglichkeiten überhaupt bestehen. BZW man hätte das 2020 so machen sollen. Jetzt ist wahrscheinlich alles zu spät. Aber da die Kosten nicht zu finanzieren sind, wird es wohl anders nicht funktionieren.
Wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind wird man es dann so hinnehmen müssen.
Jetzt könnte man nur noch wegen Denkmalrechtlicher Prozesse die Situation stoppen, es wird wohl nicht möglich sein eine Lösung zu finden.
Ich wollte nur Beispiele zur möglichen Problemlösung bringen, bassierend worauf man gegen den Abriss klagen könnte.
Lieber Robert, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Beispiele zur Problemlösung. Wir werden dich auf unseren Kanälen über die aktuellen Entwicklungen informieren.