Vielfalt verbindet“ – unter diesem Motto findet dieses Jahr die interkulturelle Woche Prisma statt. Die Prisma ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und –beauftragten, Migrationsorganisationen und Initiativgruppen bundesweit unterstützt und mitgetragen.
Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Treibhaus e.V. Döbeln an der interkulturellen Woche, welche vom 23. September bis 01. Oktober 2017 stattfindet. In diesem Rahmen werden Veranstaltungen unterschiedlicher Formate organisiert.
In ganz Europa ist ein Rechtsruck spürbar. In vielen europäischen Ländern haben sich Rechtspopulist_innen etabliert und gefährden grundlegende Wertvorstellungen einer gerechten und gleichberechtigten Gesellschaft. Hinzu kommt, dass die europäische Außengrenze eine der tödlichsten Grenzen der Welt ist. Allein im vergangenen Jahr sind im Mittelmeer und damit direkt vor dem europäischen Kontinent etwa 5000 Menschen ertrunken. Freiwilliges Engagement zur Rettung von Menschenleben im Mittelmeer wird aktuell hingegen noch erschwert und kriminalisiert.
Gemeinsam mit Ihnen und Euch möchten wir an einer demokratischen und couragierten Gesellschaft arbeiten, welche sich ganz klar auf universelle Menschenrechte beruft und sich für diese stark macht. Im Rahmen der interkulturellen Woche setzen wir uns deshalb dafür ein, Vielfalt zu erleben. Gemeinsam wollen wir ein gesellschaftliches Klima fördern, welches Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Chance für ein solidarisches Miteinander versteht.
In diesem Rahmen möchten wir Sie und Euch recht herzlich zu folgenden Veranstaltungen einladen:
Auftakt gibt ein Vortrag der Reihe Global Adventures am Freitag, 22. September, im Café Courage. Diesmal führt Lisa Landeck das Publikum nach Ecuador und Nepal und erzählt von ihren Begegnungen und Eindrücken auf einer Reise, die nicht nur nach Südamerika, sondern auch in die Weiten Südasiens führte. Einlass ist 18.30 Uhr, Beginn 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet 2 bis 5 Euro.
Am Samstag, 23. September, bieten dann die Mitglieder der AG Geschichte einen öffentlichen historischen Stadtrundgang zum Thema „Zwangsmigration unter’m Hakenkreuz“ an. Start ist 13.00 Uhr im Café Courage. Der Rundgang durch Döbeln befasst sich schwerpunktmäßig mit der Zwangsmigration von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter_innen. Immerhin lebten 1942‒1945 knapp 2.000 Menschen unterschiedlicher Nationalitäten unter den Döbelner_innen und bildeten fast 10% der städtischen Bevölkerung. Grund genug, uns auf die Spuren dieser Migrant_innen zu machen und die Geschichte weiter zu tragen. Die Teilnahme am Rundgang ist kostenfrei, das ehrenamtliche Projekt kann aber gerne durch Spenden unterstützt werden.
Am Mittwoch, 27. September, informiert ab 19.00 Uhr Najeeb Abdul Majeed über Baluchistan. Einlass ist 18.30 Uhr. Baluchistan ist eine Region, welche zu Pakistan gehört und an Indien, den Iran und Afghanistan angrenzt. In seinem Vortrag wird Najeeb Abdul Majeed über die Geschichte der Baluchis sprechen sowie ihren Kampf gegen Unterdrückung, Menschenrechtsverletzung und für Unabhängigkeit. Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt. Für den englischen Teil wird eine Übersetzung zur Verfügung stehen. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Am Samstag, 30. September, findet von 10.00 bis 17.00 Uhr der Fachtag „Von der Willkommenskultur zum Miteinander“ in der Hochschule Mittweida statt. Im Rahmen des Fachtages sollen zivilgesellschaftliche Akteur_innen, Engagierte in Willkommnsinitiativen, Flüchlingssozialarbeiter_innen sowie Flüchtlinge und Verantwortliche seitens des Landkreises in den gegenseitigen Austausch treten. Weitere Informationen zu Ablauf und Anmeldung findet ihr hier.
Allen Interessierten wünschen wir viel Spaß, Erkenntnisgewinn und Austausch bei den Veranstaltungen und Angeboten.