Am 24. August fand in Döbeln zum ersten Mal die „Lange Nacht der Jugend“ statt, bei der die Döbelner Innenstadt einen Abend lang den Jugendlichen gehörte. Konzerte, Theater, Upcycling und Urban Gardening, Graffiti und vieles mehr belebten die Muldeninsel in Döbeln. Auch wir waren mit unserer mobilen Siebdruckwerkstatt und einem Infostand vertreten, an dem die Besucher*innen eingeladen wurden, ihre Gedanken und Visionen zur Entwicklung Döbelns mit uns zu teilen.
Ein Highlight waren die sogenannte Abstimmungsautomat, bei dem die Jugendlichen zwei zentrale Fragen beantworten konnten. Auf die Frage „Lebst du gern in Döbeln?“ antworteten 79 Personen mit „Ja“, während 28 Teilnehmer*innen dies verneinten. Eine weitere wichtige Frage lautete: „Hast du das Gefühl, dass deine Meinung gehört wird?“ Hier fiel das Ergebnis kritischer aus – nur 35 Menschen bejahten die Frage, während 67 das Gefühl äußerten, ihre Meinung fände wenig Gehör.
Neben den Abstimmungen gab es Raum für kreative Zukunftsvisionen. Unter dem Motto „Wie stellst du dir Döbeln im Jahr 2040 vor?“ wurden zahlreiche Ideen gesammelt. Diese reichten von futuristischen Konzepten wie Hoverboards ohne Räder und einem Fußballverein in der 3. Liga bis hin zu gesellschaftlichen Wünschen wie Toleranz, Gerechtigkeit und mehr Grün in in der Stadt. Weitere Vorschläge umfassten ein Stadtmuseum im Schlossberg, mehr kinderfreundliche Menschen, zusätzliche Jugendclubs, sowie belebte und bunte Straßenzüge mit mehr schönen Läden und Cafés. Besonders oft wurde der Wunsch nach einer Stadt geäußert, die kulturell und sozial lebendig ist, ohne politische Extreme wie die AfD im Stadtrat.
Auch konkrete Ideen für Verbesserungen im Alltag kamen auf einem „Wunschzettel für Döbeln“ zur Sprache. So wünschten sich die Teilnehmer*innen etwa einen DM mit Wasserspender, eine Shoppingmall, eine neue Skatehalle und eine bessere Unterstützung sowie Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderungen. Weitere Anregungen waren fest installierte Tischtennisplatten in den Parks, ein BMX-Gelände sowie eine optimierte Nutzung von Naherholungsgebieten. Die jungen Menschen betonten darüber hinaus die Notwendigkeit einer vorurteilsfreien und toleranten Stadt, in der alle Menschengruppen gleichberechtigt und respektiert werden.
Die „Lange Nacht der Jugend“ in Döbeln bot somit nicht nur die Möglichkeit, aktuelle Meinungen und Bedürfnisse der Jugend zu erfassen, sondern auch wertvolle Impulse für die künftige Stadtentwicklung zu sammeln.