Broschüren Veröffentlichung

Der Mensch als Ballast — Die sächsische Heil- und Pflegeanstalt Hochweitzschen im Nationalsozialismus

Nach drei Jahren Forschung kann die AG Geschichte des Treibhaus e.V. Döbeln nun die Broschüre: „Der Mensch als Ballast —Die sächsische Heil- und Pflegeanstalt Hochweitzschen im Nationalsozialismus“ vorstellen. Neben einer historischen Einordnung stellen die Autor*innen ihre Rechercheergebnisse zur Rolle und Funktion der Klinik bei Zwangssterilisation, im Rahmen der „Aktion T4“ und in der Phase der dezentralen „Euthanasie“ vor. Auch die Verantwortung und Handlungsspielräume des leitenden Personals finden dabei Beachtung. Eine besondere Würdigung erfahren die Einzelschicksale von Jüdinnen und Juden sowie Zwangsarbeiter*innen, die als Patient*innen in das Anstaltssystem gelangen.

Der Buchtitel „Der Mensch als Ballast“ bringt es auf den Punkt: In der Zeit des Nationalsozialismus ging es in Hochweitzschen nicht mehr um die Heilung und Pflege chronisch kranker Menschen, sondern auch um die Vernichtung „lebensunwerten“ Lebens“, so die Autor*innen der Broschüre. 

„Für mich als Ärztlicher Direktor der Klinik Hochweitzschen bestand sehr früh der Wunsch, eine objektive und fundierte, wissenschaftliche Grundlage der Datenerhebung durchführen zu lassen, da über die Vergangenheit unserer Klinik zur Zeit des Nationalsozialismus und der „Aktion T4“ wenig bekannt war. Die AG Geschichte des Treibhaus e.V. Döbeln griff dieses Thema auf und konnte viele der damaligen Ereignisse und Abläufe in der Psychiatrie lüften. Als Psychoanalytiker ist mir sehr bewusst, dass wir die Gegenwart und ihre historische Dimension so weit wie möglich aufarbeiten“, sagt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Med. Francisco Pedrosa Gil.

Wann?

Donnerstag, 20. April 18.00 bis 20.00 Uhr // Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen 
Hochweitzschen 1 // 04720 Großweitzschen

Freitag, 21. April 19.00 bis 21.00 Uhr // Café Courage // Bahnhofstr. 56 // 04720 Döbeln