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Rhetorik des Antifeminismus – Kontinuitäten im Geiste der konservativen Revolution
13. Dezember 2018 @ 19:00 - 22:00
R H E T O R I K D E S A N T I F E M I N I S M U S
K O N T I N U I T Ä T E N D E R K O N S E R V A T I V E N R E V O L U T I O N
Unter dem Kampfbegriff der „Reconquista maskuliner Ideale“ ziehen neurechte Agitatoren gegen Feminismus und Gender zu Felde. Die Geschlechterpolitik ist im Zentrum rechter Ideologien angekommen, und das nicht von ungefähr: Ist doch die Ungleichheit der Geschlechter eine Art Blaupause für jede Propaganda der Ungleichheit. Rechter Diskurs und die Alltagsrhetoriken einer patriarchal gesättigten Kultur verschaffen einander dabei seit langem gegenseitig Resonanz und Plausibilität.
Die rechte Ideengeschichte lässt sich als ein Ineinandergreifen von politischer Ideologie und einem rhetorischen Programm beschreiben, das von Tradierung und Erneuerung gleichermaßen geprägt ist. Eine zentrale Konstante ist die Verknüpfung politischer Programmatik mit geschlechtlichen (Selbst)bildern, Metaphern und Assoziationsverkettungen. Das umfasst Aspekte wie eine idealisierte männliche Autonomie, die Warnung vor gesellschaftlicher Verweiblichung, kriegerische Selbstbehauptung, Verschmelzungsvorstellungen mit Mutter Erde oder das Motiv des Vatermordes als Vaterlandsmord. Dem gegenüber steht das Bild patriarchal verbürgter guter Ordnung und unerschütterlicher Männlichkeit. So entsteht ein vermittelter Wohlfühlraum in der Inszenierung geschlechtlicher Ungleichheit.
Auf der Basis solcher vergeschlechtlicher Wertungssysteme delegitimiert diese Rhetorik subtil und suggestiv demokratische Fundamente wie Gleichheit, Friedfertigkeit und soziale Verantwortung im Namen männlicher Selbstbehauptung. Diese Botschaft erhält und erneuert sich in den diskursiven Entwicklungen rechter Programmatik und Rhetorik.
Dr. Gabriele Kämper, Literaturwissenschaftlerin und Leiterin der Geschäftsstelle Gleichstellung des Landes Berlin
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19.00 Uhr
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